Konflikte gehören zu jedem Change-Prozess dazu

Konfliktfähigkeit kann man lernen und sinnvoll nutzen.

Konflikte sind ein elementarer Bestandteil von Change-Prozessen und ganz normal. Ein Konflikt liegt vor, sobald Differenzen über Ziele, Bedürfnisse, Erwartungen, Werte und Rollenverteilungen aufeinandertreffen und der Diskurs darüber distanzlos und unsachlich wird. Eine Partei fühlt sich ungerecht behandelt und verletzt, die Situation eskaliert. Konflikte sind aber auch dann wahrscheinlich, wenn zwei Parteien gleicher Meinung sind und einen konkurrierenden Anspruch entwickeln. „Eine Konfliktsituation an sich ist im Rahmen eines Change-Projektes völlig normal. Konflikte nehmen immer dann einen negativen Verlauf, wenn sie persönlich werden, keine Gespräche stattfinden, Informationen zurückgehalten werden oder Sarkasmus Sachlichkeit verdrängt. Sie werden schwierig, wenn sie nicht akzeptiert werden und zugunsten einer oberflächlichen, trügerischen Harmonie nicht sachlich ausgetragen werden oder eine Partei einen Machtanspruch formuliert und diesen mit Gewalt realisieren möchte“, sagt Claudia Schmidt, Geschäftsführerin der Mutaree GmbH.

Drei Handlungsempfehlungen für eine Konfliktsituation im Change

1. Werden Sie aktiv und machen Sie den ersten Schritt

Gehen Sie den Konflikt aktiv an. In einer Konfliktsituation versuchen die Parteien oftmals, das Problem so lange als nur möglich zu ignorieren und abzuwarten, dass der andere den ersten Schritt macht. Werden Konflikte nicht angegangen, wird sich nichts bewegen und sich demnach auch nichts an der Situation ändern. Der Konflikt bleibt stabil. Seien Sie mutig und machen Sie den ersten Schritt.

2. Suchen Sie das Gespräch

Versuchen Sie, mit der anderen Partei einen offenen und ehrlichen Dialog zu führen in dem Sie das Problem deutlich ansprechen. Im Idealfall binden Sie eine neutrale, konflikterfahrene Person ein, die das Gespräch moderiert und das Anliegen hinter dem Anspruch und den Konflikt aus der Distanz zu Sache besser versteht. Ein Moderator kann dabei auch sicherstellen, dass ein offenes Gespräch nicht zur Anklage wird, sondern dass gemeinschaftlich ein gegenseitiges Verständnis entsteht, in dem ein annehmbarer Kompromiss möglich wird.

3. Positive Haltung wahren

Menschen haben eine subjektive Realität und Wahrnehmung. Die beste Chance auf eine Einigung haben die Konfliktparteien, die eine positive Haltung zur Situation bewahren und der anderen Seite keine bösen Absichten unterstellen. Eine grundsätzliche Unschuldsvermutung ermöglicht es, in partnerschaftlicher Art den Konflikt beidseitig konstruktiv zu klären.

„Konflikte im Change erfolgreich lösen gelingt mit Sicherheit nur dann, wenn die beteiligten Parteien ein ehrliches Interesse an der Konfliktklärung und einer -lösung haben, gleich ob es sich dabei um eine intrinsische oder extrinsische Motivation handelt. Für Unternehmen im Change ist es in jedem Falle hilfreich, Konflikte nicht nur rein destruktiv wahrzunehmen, sondern sie als eine gute Chance für Veränderung zu begreifen, sie als Türöffner für ehrlichen Diskurs und somit konstruktiv zu nutzen“, rät Claudia Schmidt.

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